St. Peter-Ording – Die Ursprünge eines Urlaubsparadieses

Sand, Wind und Meer. Das ist es, was noch heute ein jeder mit St. Peter-Ording verbindet. Was viele nicht wissen: so paradiesisch wie heute war das Leben am Strand von St. Peter-Ording nicht immer.

Doch wie kam St. Peter-Ording eigentlich zu seinem Namen? Denn ursprünglich hießen die beiden namensgebenden Pfarrgemeinden Ulstrup und Urden. Im Falle von Urden ist die Wandlung zu Ording im Laufe der Jahrhunderte leicht ersichtlich. Nicht so klar ist, wie aus Ulstrup „Sankt Peter“ wurde. Nun, kurz gesagt, dies ist einem skandalösen Vorfall zu verdanken, der sich im 15. Jahrhundert vor der Ulstruper Kirche ereignete, durch welchen das damals noch unbedeutende Örtchen erstmalig in aller Munde kam – allerdings unter dem Namen seiner Kirche, welche dem Schutzheiligen der Fischer gewidmet ist: dem Heiligen Petrus. Und bei diesem Namen ist es bis heute geblieben. Erst in unserer Zeit wurden Sankt Peter und Ording dann zu einer Gemeinde, zu St. Peter-Ording, zusammengelegt.

Geschichtlich ist uns ansonsten nichts Besonderes überliefert – außer den Dramen des mittelalterlichen Alltags in diesem Winkel der Welt: die Kirchen führen Buch über den Viehbestand und Ernteerträge, Gerichte sprechen Recht, Kaufmannsgilden der Hansestädte feilschen um unser weißes Gold, das Salz des Meeres, die Vögte des Dänenkönigs pressen uns Friesen Steuern ab, Aufstände und Revolten werfen das fremde Joch ab, der Dänenkönig setzt es uns wieder auf. Das Übliche. Und immer wieder ist die frühe Geschichte von St. Peter-Ording vor allem von zwei Dingen geprägt: von Armut und vom Überlebenskampf der Menschen gegen das Meer, den Wind und den Sand. Sturmfluten kommen, Deiche brechen, weite Teile des Landes werden überflutet, Orte zerstört, Mensch und Vieh ertrinken. Und was der „Blanke Hans“ sich nicht holt, das verdirbt der Sand, der mit dem Wind kommt. Was in Jahrzehnten aufgebaut, ist in einer Nacht zerstört. Wieder und wieder. Tja, es wäre eine traurige Geschichte – wenn sie hier enden würde.

Die Wende kommt dann mit der Moderne. Das Reich der Hohenzollern, zu dessen Teil wir Nordlichter nach dem preußisch-dänischen Krieg von 1864 erklärt werden, industrialisiert sich, Fabriken öffnen, Menschenmassen siedeln vor den Werkstoren, die Ballungsgebiete entstehen. Schornsteine blasen schwarzen Ruß in die Luft, Atemwegserkrankungen nehmen zu. Ärzte suchen nach Antworten. Und sie finden sie im Reizklima an unseren Küsten. Entlang den Ufern der Nord- und Ostsee blühen die Orte auf, an denen Fabrik-Arbeiter und Werks-Direktoren sich erholen und neue Kraft tanken können für die Maloche zuhause. Einer dieser Orte ist unser St. Peter-Ording. Hotels werden auf Dünen erbaut, Eisenbahnen bis an den Strand verlegt, die ersten Touristen kommen an die See, der Fremdenverkehr entsteht als Wirtschaftsfaktor. So wandelt sich das Meer vom Gegenspieler zu unserem Freund.

Nach der Eröffnung des ersten Hotels 1877 im Kurzentrum Bad geht es Schlag auf Schlag. 1911 eröffnet mit der „Giftbude“ der erste Pfahlbau am Strand, wo sich Gäste nach einem erfrischenden Bad in der Nordsee mit einem Cognac stärken. 1913 öffnet das erste Sanatorium. Die Seebrücke wird 1926 gebaut. Seit 1932 befördert eine erweiterte Bahntrasse von Husum nach St. Peter-Ording den Fremdenverkehr. Ebenso wirkt sich die Anerkennung als Heilbad 1949 positiv auf den Tourismus aus. In den 50ern siedeln viele Vertriebene aus dem Osten bei uns und Kinderheime öffnen. Der Bau des Eidersperrwerks 1973 erleichtert die Anreise von Hamburg aus. In den 80ern lösen Steuersparmodelle einen neuen Bauboom im Ort aus. Bekannte TV-Serien wie „Gegen den Wind“ bescheren dem Ort viel Aufmerksamkeit in den 90ern und regen viele Touristen an, St. Peter-Ording einen Besuch abzustatten. Interessant zu wissen: einige der Hauptdarsteller haben bei uns gewohnt, z.B. bei Eheleuten Schulte im Domizil ID 162. Die Euro-Einführung zu Beginn des neuen Jahrtausends verunsichert viele Immobilienkäufer und führt zu einer Flaute im Markt. Umgekehrt bringen die Niedrigzinsen infolge der Finanz- und Schuldenkrise in den 2010ern einen erneuten Immobilienboom. Ausdruck des Booms sind auch neue, imposante Hotels, die 2013/2014 eröffnen und dem Image von St. Peter-Ording eine willkommene Verjüngungskur verpassen.

Und damit sind wir wieder dort, wo unser Rückblick begonnen hatte: bei Sand, Wind und Meer. Unser Urlaubsparadies an der Nordsee besuchen heute ca. 384.000 Übernachtungs gäste und übernachten in den rund 17.000 Gästebetten ca. 2,4 Millionen Mal, Jahr um Jahr. Die Menschen kommen zu uns, um den eindrucksvollen Sandstrand, die Dünen, Salzwiesen und Kiefernwälder zu genießen, aus einem der Pfahlbauten-Restaurants den Landseglern und Windsurfern zuzusehen, um bei einem heißen Pharisäer den Blick weit dahin schweifen zu lassen, wo der endlose Horizont mit dem blauen Himmel verschmilzt. Wir sagen Ihnen allen: herzlich willkommen!

 
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